Eine kleine Zusammenfassung zum Paradiesvogelfest:
Nach langem Warten und sehr großer Vorfreude war es dann Donnerstag endlich soweit. Aus allen Ecken kamen die Paradiesvögel zurück ins Nest nach Weitersroda, in den wunderschönen südlichen Ausläufern des Thüringer Rennsteigs geflogen, um das 8. Paradiesvogelfest zu zelebrieren.
Auch ich machte mich (zum vierten Mal) aus Jena auf dem Weg, um mich der bunten Vogelschar anzuschließen. Noch schnell ein, zwei Behördengänge erledigt, den lieben Schnitte als Mitfahrgelegenheit
eingesammelt und schon merkte ich wie die Anspannung der letzten Wochen und Monate langsam von mir abfiel. Es ging nach Hause. Die dunklen Wolken, welche bei der Abfahrt heraufzogen, nahm ich als
gutes Omen. Denn südlich des Rennsteigs ist ja eh immer anderes Wetter. ;) Diese Prognose sollte sich dann auch bewahrheiten. Es
standen uns 4 Tage herrlichstes Paradiesvogelwetter bevor.
Nach der Ankunft und Begrüßung der Freunde aus den vergangenen Jahren (es werden von Jahr zu Jahr mehr), ;) stand auch schon das Zelt und es ging auf das eigentliche
Schlossgelände. Wie jedes Jahr mit dabei: Pizza-Tank, Kaffee-Zelt und Mittelalter-Taverne.
Musikalisch gesehen, war dies wohl eines der hochwertigsten Paradiesvogelfeste. Dieses Wochenende gaben sie sich (fast) alle die Ehre: Fischer (bekannt als musikalischer Leiter der Blue Man Group und Drummer bei Konstantin Wecker), Hiztory (sein Name ist Programm, so wunderschön nostalgische Geschichten, verpackt in melanchonische Lieder), Max Prosa, Dota, Felix Meyer (einmalige und sehr stimmungsvolle Kulisse am Lagerfeuer), Robert Rausch & seine Zustände, Rebellische Saiten und viele mehr trugen mit ihren individuellen Beiträge, welche gut von den aufmerksamen Besuchern angenommen wurden, ihren Teil zum Gesamteindruck bei. Viele davon verdienen eigentlich einen eigenen kleinen Bericht, aber das würde hier den Rahmen sprengen. An dieser Stelle nur zwei Zitate, die für mich den Geist des Festivals gut beschreiben:
„Ein Mensch ist entweder ein Mensch oder ein Arschloch. Und solange er dir nicht das Gegenteil bewiesen hat, hat er das Recht mit Respekt behandelt zu werden.“ (Hiztory)
„Ihr seid wunderbar. Hier kann man auch die langsamen und nachdenklichen Lieder spielen. Das klappt sonst auf keinen Festival.“ (Dota)
Den Schlosshof so richtig zum Kochen brauchten zuerst am Freitag The Magic Mumble Jumble. Ihre Musik ist für mich der Inbegriff purer Lebensfreude, umgewandelt in hochkarätige Musik. Gleich nach Cynthia & Friends (unangefochten auf Platz 1) sind sie für mich gerade eine der großartigsten und talentiertesten Bands der letzten Jahre. Samstag zogen Orange mit ihrem Programm mindestens gleich und ließen das Publikum mit ebenso viel Energie, wenn auch in komplett anderer Stilrichtung, bis tief in die Nacht feiern.
Nach den großen Konzerten kamen die Paradiesvögel aber noch lange nicht zur Ruhe. Die lauen Nächte luden dazu ein noch lange Zeit am Lagerfeuer zu verweilen und den bedächtigen Klängen so mancher Gitarre zu lauschen. Auch bei einem späten Spaziergang über den Campingplatz konnte man abseits der großen Masse bis spät in die frühen Morgenstunden einer Gitarre sein Ohr leihen.
Den Abschluss (und für mich den Höhepunkt) des Festivals bildete der nun schon obligatorisch gewordene Cynthia Sunday, welcher nach kurzfristiger Programmänderung erst 17:00 begann. Doch die eingefleischten Fans ließen sich die leider viel zu seltene Gelegenheit die Friends in voller Besetzung (Doc, Mario, Chris, Z, Alwin und Joe; zeitweise verstärkt durch Simon am E-Piano + Peter am Ton) nicht entgehen. In einem über drei Stunden anhaltenden musikalischem Feuerwerk konnte fast jeder musikalische Wunsch erfüllt werden. Ich persönlich beobachtete das Geschehen dieses Mal etwas abseits. Zum einen wegen der Betreuung des Merch-Standes, den erstaunlich viele Menschen während des Konzertes aufsuchten. Zum anderen wegen der noch etwas angeschlagenen Stimme (letzte Nachwehen einer gerade noch rechtzeitig am Mittwoch auskurierten Grippe), welche ein Mitsingen einfach nicht zuließ. Aber das war bei meinen textsicheren Paradiesvögeln auch gar nicht notwendig. Wenn irgendwo ein Publikumschor möglich ist dann hier!
Ganz besonders beeindruckt haben mich aber zwei noch ganz junge Paradiesküken namens Mia und Laura, welche mit ihrem zarten Alter von 7 & 8 Jahren über das gesamte Konzert vor der Bühne standen und jedes Lied mitsangen. Zu „Positiv denken“ holte Cynthia die beiden sogar mit auf die Bühne, wo die beiden sie großartig und textsicher am Mikrophon unterstützten. Hut ab für die Leistung.
Während und nach dem Konzert gab ich mein Bestes alle Wünsche nach CDs, T-Shirts oder so mancher Information über die Band zu erfüllen. Dazu gehörten auch kurzfristige Sprints über das Gelände
und durch den Backstage um auch den letzten Autogramm-Wunsch zu erfüllen.
Zu guter Letzt bleibt mir nichts anderes zu tun als dem Prinzen für die Einladung und jedem Helfer für das erfolgreiche Gelingen des Festivals zu danken. Ihr habt großartiges geleistet und ich
freue mich schon jetzt auf nächstes Jahr. Bis dahin lasst uns alle raus in die Welt fliegen und ein kleines Stück Paradiesvogelfest in den grauen Alltag einbringen.
Kommentar schreiben